Fissurenversiegelung

Wieso:

Wenn zuviel Säure von bestimmten Bakterienstämmen, die in ihrem Mundraum leben, auf die Zähne einwirkt, entsteht langfristig Karies. Die Speichelproduktion wirkt dem zwar entgegen, indem die Säure neutralisiert wird, aus dem Gleichgewicht gerät das System aber, wenn eine mangelnde Mundhygiene dazu führt, dass die Säure nicht mehr ausreichend neutralisiert werden kann und die Plaquebakterien sich ungehindert vermehren können.

Gründliches Zähneputzen ist daher sehr wichtig. Doch kann die Zahnreinigung nicht perfekt sein, weil sie nie alle Zahnflächen im Detail erreicht. Die Kauflächen mancher Zähne zeigen oft erst in der Vergrößerung „Berge“ und „Täler“ (Fissuren), individuell mehr oder weniger ausgeprägt.

Wie:

Bei der Fissurenversiegelung eines stark zerklüfteten Zahns werden diese natürlichen Spalten dicht versiegelt. Der Zahn wird mit einem Material aus Kunststoff aufgefüllt, der u.a. unter Lichteinfluss aushärtet. Die Zahnoberfläche wird geglättet, so dass sie keine Angriffsfläche mehr bietet und die Zahnbürste sie besser säubern kann. Die Fissurenversiegelung dauert in der Regel nur ein paar Minuten und verläuft ohne Schmerzen. Die Haltbarkeit einer Versiegelung liegt bei rund 7 bis 10 Jahren, meist sogar länger.

Wann:

Wir beraten Sie gerne, ob eine Fissurenversiegelung in Ihrem Fall und für Ihr Kind sinnvoll ist, sofern der Zahn noch nicht kariös ist. Empfohlen wird die Versiegelung bei tiefen Spalten/Fissuren bei Milch- und Backenzähnen gleich nach dem Durchbruch, bei Einstülpungen auf der Innenseite der Front- und Eckzähne oder bei Patienten mit einem besonderen Kariesrisiko aufgrund von Mundtrockenheit oder weil sie kieferorthopädische Apparaturen tragen.

Die Behandlung ist kein Ersatz für Mundhygiene, das Putzen sollte auch nach der Versieglung gründlich ausgeführt werden. Regelmäßige Nachkontrollen bei uns helfen, rechtzeitig festzustellen, ob die Abdichtung des Zahns noch gewährleistet ist.

Kosten

Die Wirksamkeit der Fissurenversiegelung ist wissenschaftlich belegt, sie kann das Kariesrisiko in bestimmten Fällen um die Hälfte reduzieren. Die Kasse übernimmt seit 1993 diese Leistung bei 7-17 Jahre alten Patienten, aber nur an den Zähnen 6 und 7 (den letzten großen Backenzähnen vor den Weißheitszähnen) und nur an einer Fläche pro Zahn. Heute verfügen über 70 Prozent der Zähne bei 12-jährigen Kindern über eine anatomisch ungünstige Fissur.

Bei Milchzähnen und allen anderen Zähnen (kleine Backenzähne hinter dem Eckzahn) müssen Fissurenversiegelungen privat getragen werden. Im Idealfall werden Zähne mit tiefen Fissuren gleich nach dem Durchbrechen durch die Schleimhaut versiegelt, um sie von Anfang an vor Karies zu schützen.

Unterschieden werden die einfache und die erweiterte Fissurenversiegelung. Die erste Variante wird ohne Bohren am gerade durchgebrochenen, kariesfreien Zahn durchgeführt und ist absolut schmerzfrei. Bei der zweiten Variante werden schon oberflächlich betroffene Fissuren mit einem feinen Schleifer geöffnet und die Versiegelung erst danach eingebracht. Die Übergänge zwischen erweiterter Fissurenversiegelung und einer kleinen Füllung können dann fließend sein. Um Ihrem Kind die erste Erfahrung mit dem Bohrer zu ersparen empfiehlt es sich zu versiegeln bevor gebohrt werden muss.