Sofortmaßnahmen am Unfallort

Ein herausgeschlagener Zahn fällt nicht immer zu Boden: oft ist er sogar noch im Mund, auch wenn es stark blutet, sollten Sie

sofort versuchen, den Zahn wieder in seine ursprüngliche Position im Kiefer zurück zu stecken.

Fassen sie dabei aber nur an der Zahnkrone an, da die Zahnwurzel mit lebenden Zellen bedeckt ist, welche "sterben" können, wenn sie mit den Bakterien ihrer Finger in Berührung kommen. Dies kann dann die Einheilung verhindern.

Wenn sie den Zahn nicht zurück in sein Fach stecken können, sorgen sie dafür, dass er feucht verpackt ist, bis der Zahnarzt ihn wieder zurücksetzen kann.
Die Voraussetzung für ein komplikationsloses Einheilen des ausgeschlagenen Zahnes ist eine möglichst kurze Zeitspanne (ca. 30 Minuten) von dem Unfall bis zur Wiedereinpflanzung. Außerdem sollte der Zahn so sauber und vorsichtig wie möglich transportiert werden. Vor einigen Jahren wurde dazu eine spezielle "Zahnrettungsbox" entwickelt, die in Apotheken erhältlich ist. Darin kann der ausgeschlagene Zahn sicher transportiert werden. Passiert ein Unfall mit Zahnverletzung, können herausgeschlagene oder beschädigte Zähne in der Box aufbewahrt und vom Kind sicher in die Zahnarztpraxis mitgebracht werden. So haben die herausgeschlagenen und wieder eingepflanzten Zähne eine gute Überlebenschance von 10 und mehr Jahren.

Eine Alternative zur Wiedereinpflanzung gibt es nicht: festsitzender Zahnersatz oder Implantate können erst dann mit einer guten Prognose durchgeführt werden, wenn das kindliche Wachstum komplett abgeschlossen ist.

Kann keine "Zahnrettungsbox" aufgetrieben werden, sollte der Zahn bis zum Erreichen des Zahnarztes entweder in H-Milch oder bei größeren Kindern und wenn es nicht zu sehr blutet in der Mundhöhle transportiert werden.

Rettet den Milchzahn!

Wenn Kinder einen Zahnunfall erleiden, entscheidet das richtige Verhalten in den ersten Minuten darüber, ob der Zahnarzt den Zahn retten kann oder nicht.
Viele Erwachsene meinen, kaputte Milchzähne müssten nicht behandelt oder gerettet werden, denn sie fallen sowieso aus und die bleibenden Zähne kommen ja noch. Dabei vergessen sie, dass Schäden an den Milchzähnen oder deren vorzeitiger Verlust zu Störungen des Kausystems, der bleibenden Zähne, der Sprachentwicklung und der Psyche des Kindes führen können. Versuchen Sie deshalb, auch Milchzähne zu retten!