Parodontose-Therapie / Zahnfleischbehandlungen

Was ist Paradontits?

Parodontitis oder auch Parodontose genannt ist eine Entzündung, die am Zahnfleisch beginnt, dann zum Knochenabbau führt und im schlimmsten Fall zum Zahnausfall führen kann. Tückisch ist die Krankheit, weil sie oft erst in ihrem späteren Verlauf bemerkt wird, denn sie zeigt zunächst und oft über einen ziemlich langen Zeitraum keine auffälligen Anzeichen oder Alarmsymptome.

Wie die Karies gilt die Parodontitis als eine Volkskrankheit und kommt sehr häufig vor, verstärkt aber ab dem 40. Lebensjahr.

Die Parodontitis in ihrer chronischen Form kann sich über Jahre unbemerkt und schubweise entwickeln. Es gibt aber auch aggressivere Formen, die sich schneller entwickeln und auch bei jüngeren Menschen oder Kindern auftreten können, hier spricht man von der sogenannten "juvenilen Parodontitis".

Ob eine Parodontitis vorliegt, lässt sich mit Früherkennungstests wie dem Parodontalen Screening Index (PSI) feststellen, wobei wir das Zahnfleisch an ausgewählten Zähnen gründlich untersuchen.

Wir können an bestimmten Anzeichen erkennen, ob es sich um eine Parodontitis handelt. Zu den typischen Symptomen zählen: Mundgeruch, gerötetes, geschwollenes Zahnfleisch und periodisches Zahnfleischbluten. Weitere Anzeichen sind eitriger Ausfluss aus Zahnfleischtaschen, zurückgehendes Zahnfleisch, lockere Zähne.

Zur Vorbeugung sollten Sie auf eine gute Mundhygiene achten. Das Benutzen von Zahnseide bei der Reinigung ist ratsam, daneben können Interdentalzahnbürsten benutzt werden. Allerdings sollte der Patient wissen, dass eine Mundspülung das gründliche Putzen nicht ersetzt.

Beugen Sie mit vor!

Schätzungsweise 350 bis 500 Bakterienarten bevölkern unseren Mundraum. Die Masse ist harmlos, nur einige können das Zahnfleisch angreifen, was zu unangenehmen Entzündungen führt. Schon kurze Zeit nach dem Putzen der Zähne haben die Bakterien nämlich wieder eine Art Biofilm (Zahnbelag) gebildet, der die Zähne überzieht. Durch die Mineralien aus dem Speichel und Stoffwechselprodukte entsteht dann der Zahnstein.

Die 2 x tägliche Zahnreinigung ist ein gutes Gegenmittel, aber es gelingt selten, die Zähne - vor allem in den Zwischenräumen - ganz sauber und belagfrei zu halten. Deshalb empfehlen wir halbjährliche Kontrollen, so dass bei Bedarf eine gründliche Zahnreinigung mit der Entfernung des Zahnsteins und Biofilms durchgeführt werden kann.

Zu den Ursachen und Risikofaktoren der Parodontitis gehören:
Rauchen, Alkoholmissbrauch, Diabetes, Aids und andere Immunerkrankungen, Magnesiummangel, Hormonveränderungen in der Schwangerschaft, in der Pubertät oder durch Stress ausgelöst, aber auch bestimmte Medikamente.

Parodontitis kann ihre Gesundheit beeinflussen, deshalb sollten Sie auf jeden Fall etwas dagegen tun. Denn die Entzündung im Mund kann sich auf andere Bereiche negativ auswirken. Sie kann zum Beispiel eine Diabetes verschlimmern, oder das Risiko zu Herz- und Kreislauferkrankungen erhöhen. Auch Schwangere sollten beachten, dass Parodontitis Folgen für die Geburt und auf das Gewicht des Kindes haben können.

Therapie der Parodontitis

Entzündungen des Zahnfleisches und frühe Parodontitis lassen sich gut behandeln. Ist die Krankheit jedoch schon in einem späteren Stadium muss der Patient mit einer zeitaufwendigen Therapie rechnen und auch dann ist nicht ganz sicher, ob eine vollständige Wiederherstellung der betroffenen Zahnbereiche gelingt.

Der Parodontitistherapie sollte zu Beginn immer eine professionelle Zahnreinigung beinhalten. Da alles mit Biofilm und Zahnstein anfängt, sorgen wir dafür, dass ihre Zähne von diesem Belag aus Mikroorganismen gründlich gereinigt werden.
Doch auch der Patient kann bei der Behandlung mithelfen, indem er Risikofaktoren wie Rauchen oder Alkohol einschränkt und selbst durch eine gründliche Mundhygiene mithilft.

Im Anschluss daran kann eine Tiefenreinigung durch den Zahnarzt selbst stattfinden. Dabei wird tief in den Zahnfleischtaschen liegender Zahnstein entfernt und die Wurzeloberfläche gereinigt und geglättet.

Je nach Schwere der Erkrankung sollte im Vorfeld abgeklärt werden, ob und welche Keime in erhöhter Zahl vorliegen. Denn ab einer gewissen Taschentiefe reicht die manuelle Reinigung nicht aus, diese Keime zu beseitigen, es muss zusätzlich eine medikamentöse Behandlung stattfinden.

Sollte diese Therapie nicht ausreichend anschlagen, muss die Notwendigkeit einer chirurgischen Behandlung abgewogen werden.

Wichtig zu wissen ist, dass der Patient nach erfolgter Behandlung nicht "geheilt" ist, sondern der Zustand durch aktive Mithilfe des Patienten gehalten werden muss.
Dafür bedarf es einer gewissenhaften und engmaschigen Nachsorge. Regelmäßige professionelle Zahnreinigungen und zahnärztliche Kontrollen sind das A und O für eine langfristige Mundgesundheit.

Welche Leistung übernimmt Ihre Kasse

Die Krankenkasse übernimmt alle 2 Jahre den Parodontalen Screening Index (PSI), um eine eventuelle Parodontitis im Frühstadium zu erkennen, bei akuter Parodontitis werden die Behandlungskosten für deren Beseitigung getragen.

Die Zahnsteinentfernung an den Unterkiefer Frontzähnen wird von der Kasse 1 x im Jahr übernommen. Aus zahnärztlicher Sicht sind jedoch, je nach individuellem Risiko und Neigung zu parodontalen Erkrankungen 1-4 professionelle Zahnreinigungen notwenig, es lohnt sich in Ihre Mundhygiene zu investieren.

In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu erwähnen, dass die gesetzlichen Krankenkassen die erfolgreiche Therapie einer parodontalen Erkrankung als Voraussetzung sehen, um eventuell anschließend geplanten Zahnersatz zu bezuschussen.